Eine süße Verführung in praktischer Größe

Gerne versuche ich mich an landestypischen Gerichten verschiedener Nationen. Grießkuchen hatte ich schon mal gegessen, als ich vor ein paar Jahren in der Türkei Urlaub machte, aber bis jetzt hatte ich es noch nicht selbst versucht. Und den Geschmack hatte ich sowieso längst wieder vergessen.

Je nach Region werden unterschiedliche Gewürze oder Sirups verwendet. Mal mit Rosenwasser, Vanillesirup, Orangenblütenwasser oder Orangensaft. Dazu runden Kardamom, Zimt, Vanille, Tonkabohne oder Nelken das Ganze ab.

Basbousa wird der Grießkuchen in Ägypten genannt. In Syrien kennt man ihn als Harissa und in der Türkei als Revani. Und egal, wo er herkommt, der Kuchen wird nie im Ganzen, sondern als kleines Häppchen angeboten. Sie sind vergleichbar mit Baklava, die ebenfalls quadratisch oder rautenförmig geschnitten werden und so gut in jede Hand passen und auch noch ansprechend aussehen.

Bedingt durch meine Laktoseintoleranz kann ich solche Köstlichkeiten nur in ganz kleinen Mengen und immer mit dem Gedanken an die Nachwirkungen genießen. Selbstgemacht kann ich die Zutaten dann komplett frei gestalten und natürlich laktosefrei produzieren. Selbst vegan wäre mit Eiersatz und Sojajoghurt möglich. Die Butter kann man leicht durch vegane Butter ersetzen. Geschmacklich macht es für mich keinen Unterschied in gebackener Form.

Da ich gerne koche und backe, habe ich bis auf das Obst immer alles zu Hause. Selbst wenn alle Zutaten neu gekauft werden müssen, ist ägyptischer Basbousa immer noch preiswert und reicht für eine Großfamilie als Nachtisch locker aus. Bei 6 Personen blieb bei uns noch mehr als die Hälfte übrig, da durch den Grieß und den Zucker die Stücke sehr mächtig sind und man dann eher nur auf ein oder zwei Stück zurückgreift. Also perfekt für größere Zusammentreffen.

Bis auf den selbstgemachten Sirup sind die Zutaten fix zusammengerührt und für Anfänger leicht nachzumachen. Beim Sirup muss man etwas aufpassen, damit er nicht zu sehr verkocht und der Zucker wieder kristallisiert, ansonsten ist auch das recht gut umsetzbar.
Bist Du nun auch auf den Geschmack gekommen und möchtest den ägyptischen Grießkuchen Basbousa probieren? Ich würde mich natürlich über Feedback von Dir freuen.

Informationen

Vorbereitungszeit

30 Minuten

Kochzeit

35 - 40 Minuten

Gesamtzeit

130 Minuten

Portionen

40

Kalorien

159 p. Portion

Küche

ägyptisch-arabisch

Rezept

Zutaten

Die Liste mit Zutaten für dieses Rezept.

  • 5 - 6 Bio Saftorangen
  • 500 g Zucker
  • 150 g laktosefreie oder vegane Butter 
  • 500 g laktosefreier Joghurt 3,8 %
  • 5 Eier, Größe M
  • 400 g Hartweizengrieß
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 10 g Backpulver
  • 3 g Zimt
  • Prise Salz
  • Bio Zitrone
  • ½ TL Kardamompulver
  • Butter/ Margarine zum Einfetten

Geräte

Eine Liste mit benötigten Küchengeräten.

  • Backofen
  • Küchenwaage
  • Kochfeld
  • großer Topf
  • kleiner Topf
  • Schneebesen
  • Springbackform 26x26
  • Holz- oder Metallspieß
  • Küchenmaschine oder Handrührgerät
  • Schneebesenaufsatz
  • Rührschüssel 
  • Teigschaber
  • Messbecher
  • Backblech
  • Backpapier
  • Schälmesser
  • Küchenreibe

Schritt für Schritt Anleitung

  1. Heize als Erstes den Backofen auf 160 °C Umluft oder 180 °C Ober-Unterhitze vor.
  2. Gib die Butter in den kleinen Topf und schmelze sie auf ganz kleiner Stufe:
    Achtung: Butter erhitzt sich sehr leicht bei niedrigen Temperaturen. Zu hoch gestellt fängt sie schnell an zu spritzen und zu verbrennen.
  3. Währenddessen legst Du die Backform am Boden mit Backpapier aus und fettest den Rand mit Butter, ersatzweise Margarine, ein.
    Tipp: Ich habe eine Backform im Maß 23x23 verwendet, der Basbousa wird etwas höher. Alternativ kannst Du auch eine Runde 28er-Form verwenden.
  4. Wasche die Orangen und reibe von einer Orange die Schale mit Hilfe der Küchenreibe.
    Achtung: Reibe vorsichtig über die Oberfläche und reibe nicht zu viel der weißen Haut (Mesokarp) ab, da diese bitter schmeckt.
  5. Die Orange legst Du auf Seite, diese brauchst Du gleich noch.
  6. Gib nun Joghurt, 100 g Zucker, die flüssige Butter, die Orangenschale und die Eier in eine Rührschüssel und rühre mit dem Schneebesenaufsatz die Masse gründlich durch.
  7. Den Hartweizengrieß mischst Du mit den gemahlenen Mandeln, Backpulver, Zimt und Salz gut durch.
  8. Gib jetzt die Mehlmischung zur Eimasse und vermenge alles gut und schnell miteinander.
  9. Fülle den Teig in die Backform, glätte ihn und backe ihn ca. 35 - 40 Minuten im Backofen auf der mittleren Schiene.
  10. Während der Basbousa backt, kannst Du Dich dem Sirup zum Tränken widmen.
  11. Hierfür schälst Du von einer Orange zwei Streifen mit dem Sparschäler ab und presst den Saft aller Orangen aus, sodass Du 500 ml Orangensaft herausbekommst.
  12. Wasche noch die Zitrone, schneide mit dem Sparschäler zwei Streifen der Schale ab und presse auch diese aus.
    Tipp: Fange den Saft separat auf!
  13. Danach gibst Du Orangensaft, den restlichen Zucker (400 g), Zitronen- und Orangenstreifen, Kardamompulver und 200 ml Wasser in den großen Topf und erhitze die Flüssigkeit auf hoher Stufe.
  14. Koche den Sirup nun ungefähr 15 - 20 Minuten ein, rühre dabei regelmäßig mit dem Schneebesen durch und reduziere die Flüssigkeit.
    Achtung: Beim Rühren verteilst Du den Zucker besser, sodass er nicht anbrennt. Der Sirup schäumt dabei sehr, weshalb ein hoher Topf vor dem Überlaufen schützt.
  15. Sobald die Flüssigkeit reduziert ist, gib den Zitronensaft hinzu und koche nochmal 2 - 3 Minuten den Sirup auf, bevor Du den Topf vom Herd nimmst.
  16. Hole den Basbousa nach erfolgreicher Stäbchenprobe aus dem Backofen und lasse ihn kurz abkühlen. Hier reichen ein paar Minuten.
  17. Stich mit dem Holz- oder Metallspieß mehrmals in den Basbousa ein, ohne dass Du den Rahmen der Springform löst.
  18. Gieße jetzt den Sirup über den Basbousa, bis er richtig gut durchtränkt ist, vor allem schön von oben, damit in die Löcher der Sirup in den Kern gelangen kann. 
  19. Lass den Basbousa komplett auskühlen und für mindestens 1 Stunde ziehen.
  20. Danach kannst Du den Backrahmen entfernen und den Basbousa rautenförmig zuschneiden und serviere die Stücke auf einem Teller.
    Tipp: Falls Sirup auslaufen sollte, stelle die Tortenform auf ein tiefes Backblech. Dann wird auslaufender Sirup aufgefangen, den Du danach auffangen und in einem Schälchen mit servieren kannst.
 

Tipp

Lass den Basbousa über Nacht ziehen, damit der Sirup richtig gut einziehen kann.

Achtung

Ägyptischer Basbousa ist sehr süß ;-)

Da geht noch was...

Dir fehlt noch das Gewisse extra für dieses Rezept? Kein Problem! Für ein absolutes Highlight röstest Du gehackte Pistazien oder Mandeln, setzt ein oder zwei Stücke auf einem Dessertteller an, verstreust die Pistazien und Mandeln darüber und legst eine Kugel Vanille oder Mandeleis dazu. Oder Du reichst zum Basbousa ein milderes und weniger süßes Joghurt Topping. Dafür den Naturjoghurt mit ein wenig Zitronen- oder Orangensaft glatt rühren und 1 - 2 Esslöffel Zucker unterrühren.

Nährwertangaben

Info: Denke dran, wenn Du Zutaten änderst, ändern sich auch die Nährwerte.
 GesamtmengeMenge je Portion
kcal 6363,6 159,1
Fett 349,5 8,7
Kohlenhydrate 1098,3 27,5
Eiweiß 138,6 3,5

Kardamom

Kardamom ist ein kostbares Gewürz mit vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und auch als "Grünes Gold" bekannt. Ob in der Küche zur Aromatisierung von Speisen und Getränken oder in der traditionellen Medizin zur Förderung der Gesundheit, Kardamom verdient seinen Platz als eines der vielseitigsten Gewürze der Welt. Wenn Du Dein kulinarisches Repertoire erweitern möchtest, solltest Du definitiv in die Welt des Kardamoms eintauchen.

Ein Bild von Kardamom

Die Kardamompflanze gehört zur Familie der Ingwergewächse und ist in den tropischen Gebieten Indiens, Sri Lankas und weiteren Teilen Südostasiens beheimatet. Es wird in diesen Ländern seit Jahrhunderten für kulinarische und medizinische Zwecke verwendet. Es gibt zwei Hauptarten von Kardamom: grünen Kardamom und schwarzen Kardamom. Der grüne Kardamom ist der gebräuchlichste und begehrteste und zeichnet sich durch sein intensives Aroma und seinen süßlichen Geschmack aus. Schwarzer Kardamom hingegen hat ein rauchiges Aroma und wird oft in würzigen Gerichten verwendet.