Passend zu jeder Jahreszeit

Bienenstich ist ein traditionelles Hefegebäck, das in Deutschland ganzjährig gebacken oder verkauft wird. Damit Du ihn ganz einfach selber backen kannst, habe ich dieses Schritt für Schritt Rezept erstellt.

Ein genaues Entstehungsdatum oder gar den Erfinder des Gebäcks konnte ich leider nicht herausfinden. Aufzeichnungen verweisen bereits auf das 15. Jahrhundert, wo schon ein ähnliches Gebäck in Süddeutschland und Österreich gebacken wurde. Bis heute hat sich der Bienenstich in ganz Deutschland etabliert und noch weit darüber hinaus. In den Niederlanden ist Bienenstich als "Bijensteek" oder "Bijenkorf Kuchen" bekannt und gehört dort ebenfalls zu den beliebten Backwaren. Allerdings gibt es regionale Unterschiede in der Zubereitung und der Bezeichnung des Gebäcks. In einigen Regionen wird der Bienenstich zum Beispiel mit Pudding gefüllt, während er in anderen Regionen eine Buttercremefüllung hat. Auch in Deutschland sind beide Varianten vertreten, wobei in unserem Kreis die Puddingfüllung Verwendung findet.

In Osteuropa gibt es auch Gebäcke aus Hefeteig und einer Mandel- oder Nuss-Decke, die zwar dem Bienenstich ähnlich sind, aber jeweils ihre eigene regionale Geschichte und Tradition haben.

Der Bienenstich ist nicht gerade schnell hergestellt, da zum einen viele Arbeitsschritte erfolgen müssen, zum anderen ist jedes einzelne Stück eine kleine Handarbeit. Daher ist das Gebäck auch eher etwas für Fortgeschrittene. Aber keine Panik! Solange Du Dich an das Rezept hältst und mit Ruhe und Liebe an die Sache gehst, kannst Du auch als Anfänger einen herrlich leckeren Bienenstich zaubern und Deine Lieben verwöhnen.

Wann hast Du Deinen ersten Bienenstich gebacken und welche Füllung bevorzugst Du dabei? Schreib mir gerne, ich gespannt, wie Deine Erfahrungen dazu sind.

Informationen

Vorbereitungszeit

150 Minuten

Kochzeit

30 Minuten

Gesamtzeit

180 Minuten

Portionen

25

Kalorien

284 p. Portion

Küche

Deutsch

Rezept

Zutaten

Die Liste mit Zutaten für dieses Rezept.

Für den Teig:

  • 600 g Mehl Typ 405
  • 30 g frische Hefe
  • 100 g Zucker
  • 250 ml laktosefreie Milch, 1,5%
  • 100 g weiche laktosefreie Butter oder Pflanzenmargarine
  • Prise Salz

Für das Topping:

  • 75 g Honig
  • 100 g laktosefreie Butter oder pflanzlicher Ersatz
  • 125 g Zucker
  • 200 g gehobelte Mandeln

Für die Füllung:

  • 1 Eigelb
  • 42 g Speisestärke
  • 500 ml laktosefreie Milch, 1,5%
  • 50g Zucker
  • 100 ml laktosefreie Sahne
  • 5 g Sahnesteif oder San Apart oder Sahnesteif
  • 20 g Vanillezucker
  • 1 Vanillestange

Geräte

Eine Liste mit benötigten Küchengeräten.

  • Backofen
  • Kochfeld
  • Küchenwaage
  • kleiner Topf
  • Küchenmaschine oder Handrührgerät
  • Schneebesenaufsatz
  • Rührschüssel 
  • Schüssel 
  • Messbecher
  • Nudelholz
  • Kochlöffel
  • Winkelpalette oder stumpfes Messer
  • scharfes Messer
  • Eitrenner
  • Schneebesen
  • Spritzbeutel
  • Teigschaber
  • tiefes Backblech
  • Backpapier

Schritt für Schritt Anleitung

  1. Als Erstes füllst Du die Milch für den Teig in den kleinen Topf und erhitzt diesen auf kleiner Stufe.
    Achtung: Erhitze die Milch nicht zu sehr, da Du sie gleich für die Hefe benötigst und die frische Hefe keine hohen Temperaturen mag.
  2. Stell den Herd aus und lass die Milch im Topf.
  3. Gib danach das Mehl mit 50 g Zucker und der Prise Salz in die Rührschüssel und vermische das Ganze.
  4. Zerbrösel nun die Hefe über das Mehl und gib 100 g Butter oder Margarine in Flocken auf das Mehl.
  5. Schalte die Küchenmaschine oder das Rührgerät mit dem Knethaken Aufsatz ein und gieße die lauwarme Milch vorsichtig zum Teig.
  6. Lass den Teig solange kneten, bis er sich vom Rand der Schüssel löst.
    Tipp: Sollte der Teig zu klebrig sein, füge noch etwas Mehl hinzu. Ist der Teig zu trocken, schütte ein wenig Milch nach. Meist reichen kleine Mengen zur Korrektur aus.
  7. Nun deckst Du den Teig in der Schüssel mit einem Küchentuch ab und lässt ihn ca. 30 Minuten gehen.
  8. Stelle nach der Gehzeit den Backofen auf 180 °C Umluft (200 °C Ober-/ Unterhitze).
  9. Während des Aufheizens knetest Du den Teig mit der Hand noch einmal durch und rolle ihn danach mit dem Nudelholz auf die Größe Deines Backbleches aus.
  10. Lege den ausgerollten Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und steche ihn mit der Gabel in regelmäßigen Abständen ein.
    Tipp: Durch das Einstechen verhinderst Du, dass der Teig an manchen Stellen Blasen wirft und dadurch uneben wird.
  11. Gib nun in den kleinen Topf Honig, Butter und Zucker und erhitze die Masse auf mittlerer Stufe so lange, bis sie komplett flüssig ist.
  12. Füge danach die Mandelblättchen zu, stelle den Herd aus und vermenge die Masse gut miteinander.
  13. Die Mandelmasse streichst Du mit einer Winkelpalette oder einem stumpfen Messer gleichmäßig auf den Teig.
    Achtung: Die Mandelmasse und der Topf sind sehr heiß, verbrenne Dich nicht!
  14. Backe den Kuchen auf der mittleren oder unteren Schiene des Backofens für ca. 20 Minuten.
  15. Während der Kuchen backt, kannst du den Pudding für die Füllung vorbereiten.
  16. Hierfür vermengst Du zuerst ein paar Esslöffel von der 500 ml Milch mit der Speisestärke und dem Eigelb.
  17. Rühre die Stärke solange durch, bis keine Klümpchen mehr drin sind.
  18. Schneide die Vanilleschote auf und kratze das Vanillemark aus.
  19. Koche die restliche Milch in einem Topf zusammen mit dem Zucker, dem Vanillemark und der ausgekratzten Vanilleschote auf. Rühre dabei ständig die Milch mit dem Schneebesen, damit nichts anbrennt.
  20. Sobald die Milch aufkocht, nimm die Vanilleschote heraus, rühre noch mal die Stärke durch und gib diese unter Rühren der Milch hinzu. 
  21. Koche den Pudding kurz auf, damit die Stärke den Pudding andickt und stelle den Herd aus.
  22. Fülle den Pudding nun in eine Schüssel, decke diese mit ein wenig Frischhaltefolie ab und stelle sie zum Abkühlen in den Kühlschrank oder an einen anderen kühlen Ort.
    Tipp: Lege die Frischhaltefolie auf den Pudding und dann über den Rand der Schüssel, sodass keine Luft an den Pudding kommt. So bildet sich keine Haut.
  23. Nimm den gebackenen Kuchen aus dem Backofen und teile diesen direkt in 25 gleich große Stücke. Wenn der Kuchen abkühlt, lässt sich die Mandeldecke sehr schlecht schneiden.
  24. Lass den Kuchen anschließend etwa eine Stunde abkühlen. 
  25. Nimm den Pudding aus dem Kühlschrank und rühre diesen kräftig um, sodass er etwas sämiger wird.
  26. Anschließend schlägst Du die Sahne mit San Apart oder Sahnesteif und dem Vanillezucker auf und hebst diese unter den Pudding.
  27. Schneide jetzt jedes Stück Kuchen waagerecht durch.
  28. Fülle den Spritzbeutel mit der Creme und drapiere gleichmäßig die Füllung auf den unteren Teil des Kuchenstücks.
    Tipp: Du brauchst nicht unbedingt eine Spritztülle, ich hab nur den Adapter aufgeschraubt und damit garniert.
  29. Lege die Deckel wieder auf und drücke sie leicht auf die Creme, sodass die Creme aber nicht herausläuft. 
  30. Du kannst die Kuchen gleich servieren, aber am besten schmecken sie, wenn sie eine Nacht ruhen durften. Die Mandelschicht wird lockerer und der Hefeteig wird durch die Creme getränkt und verbindet sich mit dieser.
 

Da geht noch was...

Für die Puddingcreme kannst Du je nach Geschmack auch unterschiedliche Aromen verwenden. Ich bevorzuge gerne Monin Sirup und verwende dann weniger Zucker. Du kannst auch Backkakao in den Teig geben und eine Creme aus Schokopudding verwenden. Für die Frühlings- oder Sommer-Saison passen auch wunderbar Früchte in die Creme.

Nährwertangaben

Info: Denke dran, wenn Du Zutaten änderst, ändern sich auch die Nährwerte.
 GesamtmengeMenge je Portion
kcal 7089,5 283,6
Fett 318,4 12,7
Kohlenhydrate 883,2 35,3
Eiweiß 145,8 5,8

Hefe

Ob frische oder trockene Hefe die bessere Wahl ist, soll jedem selbst überlassen sein. Ich verwende am liebsten frische Hefe, obwohl beide gleich funktionieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die frische Hefe den Teig besser aufgehen lässt. Das möchte ich hier jetzt aber nicht als Weisheit stehen lassen. Hefe, die zum Backen verwendet wird, nennt man übrigens Bäckerhefe. Sie sorgt im Teig dafür, das Zucker und Stärke in Kohlendioxid umgewandelt werden. Daher lässt die Hefe einen Teig eben auch im Volumen zunehmen. Interessant ist wohl, dass Hefe ein einzelliger Mikroorganismus ist. Er gehört zur Familie der Schimmelpilze und von ihm gibt es unzählige Sorten. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum sich frische Hefe nur ca. 2 Wochen im Kühlschrank hält.

Ein Bild von frischer Hefe