Sonntagsbrötchen

Sonntagsbrötchen am Sonntag, so gestalten wir unser Frühstück. Sonntags darf es gerne mal etwas üppiger mit diversen Brötchen ausfallen. Ganz klassisch gehören auch einfache Weizenbrötchen dazu. In unserer Kleinstadt gibt es mittlerweile nur noch eine Bäckereikette, die nächste Filiale ist zu Fuß knapp einen Kilometer entfernt. Okay, den Aufwand nimmt man gerne in Kauf, wenn die Brötchen dann auch schmecken, was sie dann auch tun. Aber 0,45 € für ein Brötchen, dazu noch der Fußweg oder, wie es viele andere machen, mit dem Auto zu fahren, ist es mir überhaupt nicht wert. Also testete ich bereits einige Brötchen Rezepte. Laut Internet, Facebook Gruppen und Backbüchern sehr einfach und gelingsicher. Nur bei mir irgendwie nicht :-(

Der erste Fehler, der mir bei vielen Rezepten auffiel, war die Temperatur des Backofens. Meist 180 - max 200 °. Meine Brötchen waren meist viel zu kompakt, fast wie Steine. Okay, also die Temperatur erhöht und die Backzeit verkürzt. Dann brachen mir die Brötchen überall auf, nur nicht da, wo sie sollten, also mit dem Schnitt experimentiert. Geschmacklich immer noch nicht so das wahre. Also habe ich verschiedene Mehle ausprobiert. Ein bisschen Öl lässt das Innenleben so schön fluffig werden, also muss das auf jeden Fall mit dazu. Dinkelmehl ist auf jeden Fall der Renner unter den Mehlen gewesen, weshalb mein Rezept damit ausgelegt ist.

Nun galt es noch, an der Kruste zu arbeiten. Die ersten echten Sonntagsbrötchen mit der Rezeptur waren an der Oberfläche zu kross und beim Reinbeißen bröckelte die obere Schicht nicht. Also 1x mit Wasser bepinseln reichte demnach auch nicht aus. Zwischendurch noch einmal bestreichen und ein Schälchen mit Wasser mit auf Backblech geben und siehe da, so perfekt, so lecker und aromatisch, dass wir definitiv keine Brötchen mehr kaufen. Die Nachbarn durften sich dann auch darüber freuen, dass ich gleich so viel gemacht habe und waren ebenfalls begeistert.

Jetzt gilt es noch Dich damit glücklich zu machen, weshalb ich mich sehr über Deinen Versuch meines Rezeptes und Deinen Erfahrungsbericht freudig erwarte. Nichts liegt mir ferner, ein Rezept zu teilen, welches Dir nicht gelingt.

Informationen

Vorbereitungszeit

10 Minuten

Kochzeit

15-17 Minuten

Gesamtzeit

115-117 Minuten

Portionen

8-12 Stück

Kalorien

231,2 p. Stück

Küche

Deutsch

Rezept

Zutaten

Die Liste mit Zutaten für dieses Rezept.

  • 500 g Dinkelmehl Typ 630
  • 290 ml lauwarmes Wasser
  • 16 g frische Hefe
  • 10 ml Pflanzenöl, z. B Traubenkernöl
  • 10 g Honig
  • 10 g Salz
  • Prise Zucker

Geräte

Eine Liste mit benötigten Küchengeräten.

  • Backofen
  • Küchenwaage
  • Küchenmaschine oder Handrührgerät
  • Knethaken Aufsatz
  • Messbecher
  • Rührschüssel 
  • Backblech
  • Backpapier
  • scharfes Messer, Skalpell oder Rasierklinge
  • kleine Schüssel mit Wasser
  • Backpinsel

Schritt für Schritt Anleitung

  1. Für den Teig bröselst Du als erstes die Hefe in das lauwarme Wasser zusammen mit der Prise Zucker und verrührst das Gemisch.
  2. In die Rührschüssel mischst Du das Mehl mit Salz.
  3. Starte nun den Knetvorgang Deiner Küchenmaschine oder Handrührgerät und schütte zunächst das Hefewasser hinzu, danach den Honig und das Öl.
  4. Knete nun ca. 5 Minuten den Teig auf mittlerer Stufe, bis sich dieser vom Rand der Schüssel löst.
    Tipp: Falls der Teig zu krümelig ist, gebe noch ein paar Tropfen Wasser hinzu. Ist er zu weich und löst sich nicht vom Rand, schütte noch ein klein wenig Mehl dazu.
  5. Decke nun den Teig mit einem Handtuch und stelle diesen für 30 Minuten an Seite.
  6. Nach der ersten Gehzeit knetest Du den Teig einmal durch und stellst diesen wieder abgedeckt für 30 Minuten an Seite.
  7. Ist die Zeit rum, knetest Du den Teig und wiegst diesen ab. Teile den Teig nun in 8 gleiche Teile und rolle bzw. schleife jeden Teigling auf der Arbeitsplatte zu einer Kugel.
    Tipp: Für Kaiserbrötchen drückst Du die Kugel ein wenig platt, für die Standardbrötchen formst Du diese mit beiden Händen etwas länglicher.
  8. Lege die Brötchen auf das mit Backpapier ausgelegte, tiefe Backblech (für Blechkuchen) und lasse die Brötchen noch einmal 30 Minuten gehen.
  9. Stelle den Backofen nun auf 240° Ober-/ Unterhitze, sodass dieser fertig aufgeheizt ist, wenn die Gehzeit der Brötchen vorüber ist.
  10. Bevor die Brötchen gebacken werden, schneide diese mit einem scharfen Messer oder Ähnlichem längs ein. Der Schnitt muss noch nicht tief sein, sollte aber zügig vorgenommen werden, damit der Schnitt nicht ausfranst.
  11. Schneide noch ein weiteres Mal in den vorherigen Schnitt, bis das Brötchen bis zur Hälfte eingeschnitten ist. Dadurch wird das Backergebnis besser.
  12. Nun noch die Brötchen mit ein wenig Wasser bepinseln und die Schüssel Wasser mit auf das Backblech stellen.
  13. Backe die Brötchen nun auf der zweituntersten oder untersten Ebene des Backofens. Durch das tiefe Backblech verteilt sich die Hitze besser im unteren Drittel des Ofens.
  14. Nach etwa der Hälfte der Zeit, also bei ca. 7 Minuten, pinsel die Brötchen nochmals mit Wasser ein. 
  15. Nach etwa 15-17 Minuten Gesamtbackzeit sind die Brötchen goldgelb und fertig gebacken.
    Achtung: Jeder Backofen backt anders. Sollten Deine Brötchen zu dunkel werden, brauchst Du vielleicht eine etwas kürzere Backzeit oder versuche es dann auf einer anderen Ebene. Mit dem tiefen Backblech auf der mittleren Ebene haben meine Brötchen auch nach 17 Minuten kaum Färbung gehabt und waren außen zu hart. Hier muss man etwas probieren, wenn es nicht direkt gelingt.
 

Info

Wenn Du statt Honig Backmalz verwendest, sind die Brötchen damit auch vegan. Evtl. benötigst Du dann nur etwas mehr Wasser.

Achtung

Verwendest Du ein anderes Backblech, kann die Backdauer variieren.

Da geht noch was...

Sesam oder Mohnbrötchen lassen sich mit den Rohlingen ebenfalls gut herstellen. Streue hierfür nach dem ersten Bestreichen mit Wasser die Samen über die Brötchen oder hebe diese vorsichtig auf und drücke sie kopfüber in eine Schüssel mit den Samen. So ist der Schwund an Samen am geringsten.

Nährwertangaben

Info: Die Kalorien sind für 8 große Brötchen berechnet. Teile die Nährwerte der Gesamtmenge durch die Anzahl Deiner geformten Brötchen.
 GesamtmengeMenge je Portion
kcal 1849,5 231,2
Fett 15,9 2,0
Kohlenhydrate 355,4 44,4
Eiweiß 62,7 7,8

Hefe

Ob frische oder trockene Hefe die bessere Wahl ist, soll jedem selbst überlassen sein. Ich verwende am liebsten frische Hefe, obwohl beide gleich funktionieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die frische Hefe den Teig besser aufgehen lässt. Das möchte ich hier jetzt aber nicht als Weisheit stehen lassen. Hefe, die zum Backen verwendet wird, nennt man übrigens Bäckerhefe. Sie sorgt im Teig dafür, das Zucker und Stärke in Kohlendioxid umgewandelt werden. Daher lässt die Hefe einen Teig eben auch im Volumen zunehmen. Interessant ist wohl, dass Hefe ein einzelliger Mikroorganismus ist. Er gehört zur Familie der Schimmelpilze und von ihm gibt es unzählige Sorten. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum sich frische Hefe nur ca. 2 Wochen im Kühlschrank hält.

Ein Bild von frischer Hefe