Frühstück ohne Brot...

ist in Deutschland undenkbar, denn Deutschland gilt als die Brotkultur schlechthin. Und genau aus diesem Grund sind deutsche Bäcker gerade in Amerika, Kanada oder Australien auch so erfolgreich. Die Vielfalt an Brot die wir in Deutschland haben, ist gigantisch. Ungefähr 300 Sorten gibt es bislang, dazu unzählige Abwandlungen und Varianten. Leider hat unsere Kultur einen bitteren Nachgeschmack bekommen. Innungsbäckereien verschwinden, große Ketten und Discounter Brote überrennen den Markt. Und was da drin steckt, hat kaum noch was mit echtem Brot zu tun. Kurze Reifezeit, Farbstoffe, Konservierungsmittel, zusätzliche Fette und Zuckerstoffe.

Also kam ich auf die Idee, unser Brot selbst zu backen. Mit einem Vollzeitjob ist eine Planung mit einer Reife von 24-48 Stunden, welches von guten Bäckern ausgeführt wird, schlecht zu planen. Also musste ein Rezept her, was für mich im Alltag umsetzbar ist. Ich habe ein wenig im Internet recherchiert und bin dabei auf ein Video gestoßen, welches den Römertopf verwendet und was sehr gut erklärt wurde. Das Video findest Du hier. Den Römertopf habe ich auch und darin wollte ich sowieso schon immer mal Brot backen. Leider war auch das Rezept mit einer Reifezeit von 12 Stunden bedacht. Das hieße für mich, vor der Arbeit um 6.00 Uhr den Teig ansetzen, damit ich diesen nach der Arbeit backen kann. Schade, nicht ganz so alltagstauglich. Aber die Grundidee, dass der Teig nur durchgerührt und nicht geknetet wird, fand ich super. Also nochmal etwas recherchiert und ein anderes Video gesehen, welches neben einem Gussbräter auch einen normalen Edelstahltopf verwendete. Ich musste das Video dreimal anschauen, bis ich alles zusammen hatte, wie die Garzeit und die Temperatur. Beim Nachbacken stieß ich auf das Problem, dass die Mengenangaben mit “Tassen” nicht gerade genau waren. Obwohl ich mich exakt daran hielt, war der Teig viel zu flüssig und ich musste fast noch 150 g Mehl zusätzlich beim Verrühren mit dran geben. Daher habe ich daraus und aus dem Römertopf Rezept selbst etwas entworfen. Erst das Verhältnis von Mehl und Wasser richtig abgewogen und dann die Reifezeit verkürzt. Was bei beiden Rezepten überzeugt, sind die einfachen Zutaten, die fast jeder Zuhause hat und die im Einkauf nicht viel kosten. Dinkelmehl bekommst du bereits für 1,79 - 1,99 €/ Kilogramm. Der Rest liegt im Cent Bereich.

Informationen

Vorbereitungszeit

10 Minuten

Backzeit

55 Minuten

Gesamtzeit

245 Minuten

Portionen

15

Kalorien

125 p. Scheibe

Küche

Deutsch

Rezept

Zutaten

Die Liste mit Zutaten für dieses Rezept.

  • 500 g Dinkelmehl Typ 1050
  • 3 g Trockenhefe (z.B. Ruf ohne Emulgatoren)
  • 10 g Salz
  • 440 ml warmes Wasser
  • etwas Mehl zum wenden und bestäuben

Geräte

Eine Liste mit benötigten Küchengeräten.

  • Backofen
  • Küchenwaage
  • Rührschüssel 
  • Teigschaber oder Kochlöffel
  • Teigkarte
  • Römertopf (oder Bräter, Edelstahltopf s. u..)
  • Backblech oder Rost
  • Backpapier

Schritt für Schritt Anleitung

  1. Mehl mit Salz und Hefe in einer Rührschüssel vermengen.
  2. Warmes Wasser zur Mehlmischung geben und mit dem Teigschaber oder Kochlöffel alles verrühren.
  3. Die Schüssel abdecken und bei Zimmertemperatur 3 Stunden gehen lassen.
  4. Nach der Ruhezeit den Teig auf ein mit Mehl bestäubtes Backpapier geben und mit einer Teigkarte den Teig im Mehl falten, bis er sich vom Backpapier löst.
    Tipp: Wenn das Mehl nicht reicht, gebe noch etwas hinzu. Das Backpapier klebt sonst nach dem Backen am Brot fest.
  5. Den Teig nun samt Backpapier in den Römertopf geben und den Deckel auflegen.
  6. Den Römertopf in den Backofen auf das Backblech in zweitunterste Schiene stellen.
  7. Jetzt erst den Backofen auf 240 ° C Ober-/ Unterhitze stellen und direkt den Timer oder die Eieruhr auf 45 Minuten setzen. Die Aufheizzeit ist mit angerechnet!
  8. Nach der Backzeit den Römertopf aus dem Backofen nehmen.
  9. Das Brot aus dem Römertopf heben und im Backofen für weitere 10 Minuten zusammen mit dem Backpapier backen.
  10. Nun das Brot herausnehmen und abkühlen lassen.

Tipp

Wenn Du keinen Römertopf hast, benutze einfach einen Gussbräter oder einem normalen Edelstahltopf mit hitzebeständigen Deckeln. Dabei musst Du den Ofen auf 240° C vorheizen und die Brote im Bräter ca. 35 Minuten und im Edelstahltopf ca. 45 Minuten (beide mit den Deckeln abgedeckt) backen und danach nochmal ohne Behälter 10 Minuten wie beim Römertopf.

Da geht noch was...

Je nach Lust und Laune lässt sich dieses Brot mit verschiedenen Brot Gewürzen oder Salzen variieren. Zusätzliche Geschmacksträger können Sonnenblumen- oder Kürbiskerne, Sesamsaat oder kleingehackten Nüsse sein. Alles grobkörnige, was noch in den Teig kommen soll, gebe ich nach dem Reifen mit auf das Backpapier und falte die Zutaten mit ein oder streue die Zutaten oben drauf als Eyecatcher. Probiers mal aus :-)

Nährwertangaben

 GesamtmengeMenge je Portion
kcal 1871,6 124,8
Fett 9,8 0,7
Kohlenhydrate 368,2 24,5
Eiweiß 65,9 4,4

Hefe

Ob frische oder trockene Hefe die bessere Wahl ist, soll jedem selbst überlassen sein. Ich verwende am liebsten frische Hefe, obwohl beide gleich funktionieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die frische Hefe den Teig besser aufgehen lässt. Das möchte ich hier jetzt aber nicht als Weisheit stehen lassen. Hefe, die zum Backen verwendet wird, nennt man übrigens Bäckerhefe. Sie sorgt im Teig dafür, das Zucker und Stärke in Kohlendioxid umgewandelt werden. Daher lässt die Hefe einen Teig eben auch im Volumen zunehmen. Interessant ist wohl, dass Hefe ein einzelliger Mikroorganismus ist. Er gehört zur Familie der Schimmelpilze und von ihm gibt es unzählige Sorten. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum sich frische Hefe nur ca. 2 Wochen im Kühlschrank hält.

Ein Bild von frischer Hefe